Ich berichte hier über meine Art wie ich meine Ponys Ausbilde und wie ich auch jedes andere Pony angehe was mir zur Ausbildung zur Verfügung gestellt wird.
Das wichtigste, mein Ziel:
Ein Pony was sich in jeder Situation für die Zusammenarbeit und gegen die Flucht entscheidet.
Ein Pony was Bewegungsmuster verinnerlicht hat um sich selbst und einen Reiter gesund erhaltend zu tragen.
Die ersten Tage geht es mir darum dem neuen Freund eine möglichst stressfreie Ankunft zu ermöglichen. Dies geschieht meist indem der Neuankömmling Zaun an Zaun mit unseren Schulponys steht, so lernt er schon mal alle kennen, sieht den Ablauf, die Geräusche und den Umgang der vorhandenen Ponys mit mir.
Während der ersten Tage geht es mir nur darum das Pony kennen zu lernen, alles wahrzunehmen und einen Umfangreichen Eindruck zu gewinnen. Hier kommt es natürlich auch auf die Vorgeschichte und die Hintergrund Infos an.
Ich achte auf:
Ersten Körperlichen Eindruck, Fell, Langhaar, Hufe, Futter zustand, Fress verhalten, Muskulatur, Schiefe, Fehlstellungen.
Sozialverhalten, Dominant, Hengstig, Rossig, Interessiert, Ängstlich, Gegenüber dem Menschen und den vorhandenen Ponys. Mit wem passt er zusammen, welches Pony könnte man ihm dazu stellen, bei welchem fühlt er sich sicher und wohl.
Wo muss ich bei diesem Pony Anfangen, was Erwarte ich nach der Ausbildung von diesem Pony also worauf will ich hinaus, wer wird das Pony später größtenteils Arbeiten und wie komme ich da hin. Das sind die ersten Fragen denen ich mich in der kennenlernphase widme.
Nachdem unser Neuer also angekommen ist starte ich das erste kennen lernen gerne mit etwas positivem. Eine winzige Einheit, die mit Futter unterstützt wird um sie für jedes Pony erst mal angenehm und stressfrei zu gestalten. Ein gemeinsamer gang zum Grasen am Straßenrand reicht vollkommen aus. Hier sehe ich, wird die Führposition eingehalten, reißt mich das Pony zum Gras oder kann ich die Aufmerksamkeit bei mir behalten, entfernt sich das Pony auch ohne seine Artgenossen vom Stall, ist es aufgeregt oder futterneidisch, kann ich das Lauftempo bestimmen, wie wird der persönliche Abstand eingehalten. Alles dinge die ich beobachte und durch kleine eingebaute Übungen oder Korrekturen erkenne ich gleich wie das Pony reagiert und wie ich meinem Ziel ein kleines Stück näher komme.
So langsam sind also die ersten Tage um, unser Pony sollte sich in dieser ersten Zeit nie Angegriffen oder Unverstanden gefühlt haben. Jederzeit war klar erkennbar das ich die Führungsposition in unserer Beziehung für mich beanspruche. Das ganze festigen und hinterfragen wir nun noch einmal in einer kleinen Freiarbeitsübung im Rount Pen, kann ich das Tempo entscheiden, die Richtung, die Hinterhand verschieben, lässt sich mein Pony einladen, wie lässt es sich Rausschicken, folgt es mir. Im Hinterkopf weis ich, Ponys können sich kaum länger als 5 min konzentrieren. Ich muss also alle Übungen so kurz wie möglich gestalten. Ich möchte das Pony nicht überfordern und es zwingen nicht mehr aufpassen zu können. Außerdem haben viele Ponys gelernt, nicht auf die Körpersprache und die Signale der Menschen zu hören, denn da wissen leider viel zu wenig was sie da eigentlich ausdrücken.
Nun habe ich einen ersten Eindruck, wir haben einen Aktuellen Stand und ein Ziel was wir erreichen wollen. Bei meinen Schulponys liegt oft der Nutzen im Vordergrund, also arbeite ich erst mal darauf hin sie Kindersicher und von Anfängern reitbar zu machen. Später folgt dann die weitere genauere Ausbildung, das Geländetraining und alle Baustellen die mir anfangs aufgefallen sind werden korrigiert. Bei Beritt Pferden und Ponys setze ich mich hin und erstelle einen individuellen Trainingsplan. Hier spielt dann alles mit ein und wird mit dem Besitzer abgesprochen.